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  • starr5

Interview mit Tanzlehrer Ben Murphy

Aktualisiert: 15. März 2023


Ich habe mich im April mit Ben Murphy getroffen um mein erstes Interview für meinen Blog zu führen. Ben ist Tanzlehrer in der Tanzschule Dresen in Düsseldorf, Blogger und seit Neuestem macht er einen, wie ich finde, sehr interessanten Podcast. Da ich selber vor Jahren getanzt habe und sogar mal Stufe 1 Kurse in der Tanzschule unterrichtet habe, ist es mir eine Herzensangelegenheit direkt mit einem „Tanz-Interview“ zu starten.


Frank: Hi Ben!


Ben: Hallo Frank!


Frank: Wir kennen uns ja nun schon eine ganze Weile. Du bist ja als Tanzlehrer auch meine erste Empfehlung, wenn ein Brautpaar noch nicht tanzen kann und zumindest für den Eröffnungstanz lernen möchte und mich nach einer Empfehlung fragt. Wie geht es bei Euch generell von Statten. Bucht man bei Dir eine Privatstunde oder gibt es Hochzeitskurse bei Euch?


Ben: Es gibt Beides bei uns. Es gibt den Hochzeitstanzkurs oder den Hochzeits-Workshop. Da werden unterschiedliche Tänze in Gruppen unterrichtet


Frank: Ist das ein Unterschied zwischen Tanzkurs und Workshop?


Ben: Ja. Es gibt einen Hochzeitstanzkurs. Der hat dann 2 Termine und es gibt einen Hochzeits-Workshop. Das ist dann ein einmaliger Termin. 1 Mal 120 Minuten am Stück. Das was man können muss, wird dort beigebracht.


Frank: Danach kann man dann auf jeden Fall also die Basics.


Ben: Genau. Man hat den Einstieg in das Thema Eröffnungstanz auf der Hochzeit. Und hat dann auch ein bisschen Discofox dabei, damit man danach auch gut weitertanzen kann mit den Gästen. Aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, wenn man etwas individuell zusammenstellen möchte, also auf einen eigenen, persönlichen Song, eine Privatstunde zu buchen.


Frank: Ah Ok. Thema Privatstunden: Wie viele Privatstunden braucht ein Paar denn in der Regel überhaupt, wenn es einen Eröffnungswalzer lernen möchte?


Ben: Ja. Das ist natürlich sehr individuell. Da kommt es natürlich auf die motorischen Fähigkeiten und die Motivation des Brautpaares an.


Frank: Da ist es dann bei den Bräuten etwas mehr Motivation als bei den Jungs. J


Ben: Aber als Faustformel kann man sagen, mit 2 – 3 Privatstunden ist man da schon gut aufgestellt.


Frank: Was kosten denn ein Kurs im Vergleich zu den Privatstunden und wann finden Kurse generell statt?


Ben: Wir bieten ganzjährlich Hochzeitskurse und Workshops an. Bei uns auf der Website kann man alle Kurse einsehen (www.tanzschule-dresen.de). Da kann man auch erkennen, was ein einmaliger Termin ist oder was sind 2 Termine, die aufeinander aufbauend sind. Preislich sind die Sachen so aufgeteilt: Wenn der Kurs in einem oder 2 Terminen 120 Minuten stattfindet, kostet das 49,- Euro pro Person. Bei 180 Minuten, wo die Übungsphase ausgiebiger ist (das sind dann auch meistens die Kurse an denen es 2 Termine gibt) kosten dann 59,- Euro pro Person und eine Einzelstunde, also das Paar steht allein mit dem Lehrer auf der Fläche und kann individuell gestalten, was es lernen möchte, kostet die 45 Minuten Einheit pro Paar 62,- Euro.


Frank: Was ist denn aus Deiner Sicht der ideale Zeitraum der Vorbereitung?


Ben: Meine Empfehlung hier ist ganz klar ein halbes Jahr vor der Hochzeit einen klassischen Tanzkurs machen und circa einen Monat vor der Hochzeit nochmal einen Hochzeitskurs oder eine Privatstunde als Auffrischung buchen mit einer individuellen Betreuung vielleicht. Zum Beispiel wie führe ich auf die Tanzfläche.


Frank: Zu welchen Songs tanzt man denn bei Euch? Ist das eher klassisches Programm oder durchaus auch neue Musik?


Ben: Es gibt durchaus noch den klassischen Walzer, auf den man lernt. Aber selbstverständlich spielen wir hier alles was in den Charts ist und auf unsere Tänze passt. Also ich möchte, dass wenn meine Paare z. B. auf ihrer Hochzeit Bruno Mars Uptown Funk hören, dass sie wissen, sie können darauf einen Discofox wie auch einen cooolen ChaChaCha tanzen. Oder wenn mir das nicht mehr einfällt, einen Allrounder Foxtrott im Kreis tanzen. Das versuche ich natürlich auch den Paaren in allen Altersklassen mitzugeben.


Frank: Wie stehst Du als professioneller Tanzlehrer dazu: Muss es immer ein Walzer sein, oder eignet sich in Deinen Augen auch jeder andere Tanz zur romantischen Tanzflächeneröffnung. Ich persönlich bin der Meinung, dass das Paar auf ihr ganz persönliches Lied tanzen sollte. Dabei denke ich immer, dass es nicht so wichtig ist, welcher Tanz das gerade ist, auch wenn die Großeltern dann manchmal schräg gucken, wenn es denn dann doch kein Walzer ist.


Ben: Nein. Es muss überhaupt nicht der Walzer sein. Ich bin ein großer Freund davon, wenn ein Paar mit seinem Song zu mir kommt. Gar nicht, weil es mir Arbeit erleichtert, sondern viel mehr, weil ich weiß, dass dem Paar der Song gefällt. Das ist dann „IHR“ Song, den sie für sich selber als den romantischsten Song ausgesucht haben. Also ich berate, genau wie Du Frank, gern in Musikfragen und stelle da gern mein komplettes Wissen zur Verfügung um da den passenden Song zu finden. Aber wenn das Paar mit einem eigenen Song kommt, ist das natürlich auch viel persönlicher. Welcher Tanz es im Endeffekt wird ist dabei dann völlig egal.


Frank: Du nennst Dich seit Jahren Turnschuhtanzlehrer auf Instagram. Bist Du leidenschaftlicher Sammler oder wird tatsächlich auch schon mal im coolen Sneaker unterrichtet?


Ben: Ich bin leidenschaftlicher Turnschuh-Sammler. Und der Name ist mal entstanden von meinen Schülern aus den Schülerkursen. Als damals Instagram aufkam, sagten meine jugendlichen Schüler: Hey das brauchst Du auf jeden Fall und da habe ich denen mein Iphone in die Hand gedrückt und da haben die mir den Account eingerichtet und die kamen dann mit der Idee „Turnschuh-Tanzlehrer“, da ich bei den Jugendlichen tatsächlich mit Turnschuhen unterrichte.


Frank: Apropos Turnschuhe. Im Internet kursieren auf Youtube ja immer die wildesten Eröffnungstanzchoreographien. Das sieht bei manchen ja wirklich supersupercool aus. Bei anderen dann leider weniger. Kann ein Paar das ebenfalls bei Dir lernen? Wie viel Zeit muss man einplanen für so was?


Ben: Ich habe einige Paare schon auf so was vorbereitet. Das ist natürlich sehr zeitintensiv. Wenn man da 3 – 4 Monate vorher mit anfängt, wird das höchstwahrscheinlich nicht mehr reichen, weil der Zeitaufwand sehr hoch ist und gerade auch weil die Choreographien sehr lang sind. Also wenn Du eine 5 – 6-minütige Choreo machen willst, muss die natürlich auch erstmal erstellt werden und mit dem Paar erarbeitet und trainiert werden. Das ist super zeitintensiv und da frage ich die Paare natürlich vorher, ob sie denn die Zeit dafür auch wirklich haben, das regelmäßig ab 9 Monate vor der Hochzeit zu trainieren.


Frank: Dein erster Podcast ist vor kurzem online gegangen. Es geht hier um den Gesellschaftstanz als moderne Form des Tanzens mit Marc Heldt, dem Besitzer der Tanzschule hier. Ich fand das superinteressant und hat mir definitiv auch mal wieder ein anderes Bild übers Tanzen aufgezeigt. Dein Interview-Partner Marc Heldt sagt, dass der Trend weg geht vom steifen Paartanz hin zum lockeren Gesellschaftstanz. Kannst Du kurz in 3 Sätzen erklären, was der Unterschied ist? Gibt es dann im modernen Gesellschaftstanz keine Schrittfolgen mehr?


Ben: Den klassischen Gesellschaftstanz, den man so von früher kennt, der ist natürlich sehr auf feste Folgen und Schritte gestrickt. Das ist natürlich sehr nah an die Sport-Disziplin „Tanzen“ angelehnt. Und seit einigen Jahren geht man da so ein wenig von weg. Also es gibt immer noch Schrittkombinationen. Der ChaChaCha Grundschritt ist immer noch der gleiche Grundtanzschritt geblieben, allerdings unterrichten wir ihn mittlerweile ein bisschen freier. Man ist nicht mehr so pingelig in den Kombinationen. Man geht mehr in die Richtung: Wenn Du einen Weg findest, die eine mit der anderen Figur zu verbinden, dann ist es in Ordnung. Dann mach das. Wenn Du dafür einen Grundschritt mehr in Anspruch nimmst, nimmst Du einen Grundschritt mehr dafür. Dadurch wird man natürlich viel flexibler.


Frank: Was kann man denn noch weiter von Deinem Podcast erwarten? Geht es generell nur um Tanzen und Tänze oder gibt es hier noch weitere Ansatzpunkte und wie oft und wo wird der Podcast erscheinen?


Ben: Inhaltlich bin ich da gar nicht so festgelegt. Ich habe ja in den vielen Jahren meines Berufslebens ganz ganz viele interessante Menschen kennenlernen dürfen. Es geht mir hier grundsätzlich um Kreativität. Wie kommen Menschen auf Ideen. Wie managen und verwalten sie das dann. Wie wird eine Idee in die Realität umgesetzt. Das erste Interview war mit Marc über das Thema Social Tanz und das Zweite ist jetzt gerade veröffentlicht mit Renata und Valentin, die auch in der aktuellen Let´s Dance Staffel mit dabei sind. Dann habe ich noch weitere interessante Leute auf meiner Liste stehen und mit denen Termine vereinbart aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Also nicht nur Tanz sondern auch Leute aus anderen kreativen Bereichen, wie Musik und Kunst. Der Podcast ist bei Itunes gelistet, auf Youtube zu finden und natürlich auch über Podcast – Hosting – Service Libsyn und demnächst ebenfalls auf Spotify.


Frank: Wie heißt der Podcast?


Ben: „Ein paar Minuten mit.....“


Frank: Zum Schluss würde ich Dir gern 3 x 2 Schlagwörter oder Künstler und Titel nennen. Bitte entscheide Dich immer nur für eine Auswahlmöglichkeit:


Ben: OK. Gern.


Frank: Ed Sheeran – Perfect oder lieber Kaiserwalzer?


Ben: (lacht) Ed Sheeran


Frank: Coole Choreo oder klassischer Eröffnungstanz? Das hast Du vorhin eigentlich schon beantwortet.


Ben: Klassischer Eröffnungstanz.


Frank: Auf der Hochzeitsparty: Discofox oder Abhotten?


Ben: Ich persönlich? Abhotten.


Frank: Ben. Super. Ich glaube, wir konnten meinen Lesern einen sehr guten Eindruck in die Welt des Tanzens und in Dein Arbeit als erfolgreicher Tanzlehrer verschaffen. Ich bedanke mich rechtherzlich bei Dir für das nette und aufschlussreiche Interview.

Ben: Danke Frank


Hier noch mal alle Links zum Nachlesen und Nachhören:






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